In Deutschland gibt es eine flächendeckende Rauchmelderpflicht. Mit dem Eve Smoke von Elgato hat man erstmals auch in Deutschland die Möglichkeit einen nach der DIN EN 14604 zertifizierten Rauchmelder in HomeKit einzubinden. Wir zeigen euch, welche Funktionen bei dem smarten Rauchmelder genutzt werden können.
Lieferumfang und Ausstattung
Der Elgato Eve Smoke wird mit einer fest verbauten 10 Jahres Batterie geliefert. Ansonsten befindet sich nur eine Anleitung und Befestigungsmaterial in Form von Schrauben und Dübeln in der Verpackung.
Elgato hat nicht angefangen selber Rauchmelder zu entwickeln, sondern setzt bei dem Eve Smoke auf eine Partnerschaft mit Hager, einem der führenden Unternehmen von Sicherheitstechnik.
Jeder der bislang auf günstige Baumarkt Rauchmelder setzte, wird von der Größe (116x49mm) und dem Gewicht (255g) überrascht sein. Durch die smarte Technik und dem Notlicht in der Mitte ist der Eve Smoke größer und schwerer, wirkt durch das Gewicht aber auch sehr hochwertig.
Schon bei der Montage merkt man wie schlau der Rauchmelder ist. Der Eve Smoke erkennt nämlich, ob der Rauchmelder korrekt montiert wurde. Dazu muss das Gerät richtig auf der Montageplatte sitzen. Bei der Anbringung gibt es einiges zu beachten. Das Wesentliche besagt, dass der Rauchmelder mindestens 50cm von Wänden entfernt montiert werden muss.
Der Rauchmelder kommt mit gleich zwei verbauten Sensoren zur Erkennung von Bränden: Eine optische Raucherkennung und eine thermodifferenziale Hitzeerkennung. Dadurch werden sowohl Schwelbrände als auch offene Feuer frühzeitig erkannt. Möchte man den Rauchmelder beispielsweise in der Küche anbringen und trotzdem weiterhin seine Steaks braten, kann man auch nur auf die Hitzeerkennung setzen und die Raucherkennung komplett deaktivieren.
Dazu muss vor der Montage ein kleines Plättchen entfernt und ein Schalter umgelegt werden. Dann ist der Rauchmelder allerdings nicht mehr CE-Konform. Die Rauchmelderpflicht besagt allerdings, dass in jedem Schlaf- und Kinderzimmer sowie in Fluren jeweils ein Rauchmelder angebracht werden muss. In der Küche muss also nicht zwangsläufig ein Rauchmelder installiert werden und man kann in diesem Fall auf die CE-Konformität verzichten.
Außerdem hat man die Möglichkeit den Alarm nur temporär zu pausieren. Dazu muss man einmal auf das Notlicht in der Mitte drücken. Der Alarm ist dann für 15 min deaktiviert und wird danach automatisch wieder eingeschaltet. Eine entsprechende Option hätten wir uns auch in der App gewünscht.
Einbindung und Steuerung
Ist der Rauchmelder einmal montiert, kann dieser über Bluetooth in HomeKit eingebunden werden. Theoretisch kann der Eve Smoke über jede beliebige HomeKit App hinzugefügt werden. Wir empfehlen allerdings die App von Elgato, da der Hersteller die App natürlich für seine eigenen Geräte optimiert hat.
Die Einbindung läuft, wie bei HomeKit üblich, sehr schnell und unkompliziert ab. Code scannen, Gerät auswählen und schon kann das Gerät in HomeKit verwendet werden. In HomeKit selbst erscheint jedoch nur ein Sensor, der einzig und allein anzeigt, ob der Rauchmelder ausgelöst hat oder eben nicht.
Über die Eve App von Elgato hat man allerdings Zugriff auf viele weitere Funktionen. Unter anderem wird einem der Status detaillierter angezeigt. Elgato unterscheidet hierbei zwischen Rauchsensor, Hitzesensor, Rauchkammer und Alarmtest. Nur wenn alle vier Punkte mit einem grünen Haken versehen sind, wird unter Status “Alles Okay” eingetragen.
In den Geräteoptionen wird einem außerdem der Status der Installation angezeigt. Wurde der Eve Smoke korrekt auf der Montageplatte angebracht, erscheint hier “OK”. Eine LED am Eve Smoke signalisiert euch alle 10 Sekunden durch ein gelbes aufleuchten den normalen Betriebszustand. Sollte euch die LED stören, könnt ihr diese deaktivieren.
In der Historie sieht man noch einmal alle Ereignisse aus der Vergangenheit. Angefangen bei der Montage über das Pausieren des Alarms bis hin zum Zeitpunkt des letzten Probealarms.
Kontinuierliche Selbstüberprüfung
Elgato wirbt mit einer kontinuierlichen, automatischen Selbstüberprüfung. Dabei wird sichergestellt, dass alle verbauten Komponenten reibungslos arbeiten. Einzige Einschränkung: Den Alarmton muss man weiterhin manuell testen.
Dazu muss man allerdings nicht die Leiter aus dem Keller holen, sondern kann den Probealarm bequem über die App starten. Diese erinnert einen übrigens auch an den Test. Der Abstand bis zum nächsten Probealarm lässt sich dabei individuell einstellen. Es wird jedoch empfohlen, alle 30 Tage einen kurzen Test durchzuführen.
Elgato macht bei dem Probealarm noch mehr vollkommen richtig: Dieser ist nämlich deutlich leiser als es bei einem echten Alarm der Fall wäre. Man möchte schließlich nur die generelle Funktion des Alarmtons überprüfen und nicht die ganze Nachbarschaft auf einen aufmerksam machen. Konkret bedeutet das, dass der Probealarm mit 75dB(A) in 1m Entfernung ertönt. Sollte der Rauchmelder wirklich mal auslösen, warnt dieser mit 85dB(A) in 3m Entfernung.
Alarmton leider nicht in HomeKit nutzbar
Schön wäre es gewesen, wenn man den Alarmton auch über HomeKit manuell auslösen könnte. Dann hätte man eine Sirene für eine HomeKit Alarmanlage und müsste nicht mehr den Umweg über einen Zwischenstecker gehen. Das ist allerdings nicht möglich. Elgato verweist auf die Batterielaufzeit, die dadurch beeinträchtigt wäre.
Über die fest verbaute Batterie und die kontinuierlichen Selbsttests möchte der Hersteller dem Nutzer so viel wie möglich abnehmen. Spätestens nach 10 Jahren sollten Rauchmelder sowieso ausgetauscht werden, wodurch eine fest verbaute Batterie eigentlich kein Nachteil ist. In diesem Fall hätten wir uns allerdings lieber eine austauschbare Batterie und die Möglichkeit den Alarmton über HomeKit steuern zu können gewünscht.
Vernetzung mehrerer Rauchmelder
Ein wesentlicher Vorteil eines smarten Rauchmelders ist natürlich die Vernetzung. Zum einen können sich mehrere Eve Smoke untereinander vernetzen. Da wir nur einen Eve Smoke hier liegen haben, konnten wir das allerdings nicht testen.
Zum anderen bekommt man bei einem Alarm auch eine Push Mitteilung auf das iOS Gerät geschickt. Dafür wird allerdings ein HomeHub, das heißt ein Apple TV, iPad oder HomePod, vorausgesetzt.
Den Alarm könnt ihr dann auch über die Eve App wieder ausschalten. Aus Sicherheitsgründen geht das allerdings nicht aus der Ferne, sondern nur vor Ort bei bestehender Bluetooth Verbindung.
Fazit
Elgato hat mit dem Eve Smoke nicht einfach nur einen HomeKit Rauchmelder geschaffen, der lediglich anzeigt, ob ein Alarm ausgelöst wurde oder nicht. Vielmehr hat Elgato den Rauchmelder um weitere, sinnvolle Funktionen ergänzt und macht dabei viele Dinge richtig.
Dank der 10 Jahres Batterie und der kontinuierlichen Selbstüberprüfung wird dem Nutzer schon vieles abgenommen. Die Funktion des Alarmtons muss allerdings trotzdem manuell überprüft werden. Allerdings wird man per Push Mitteilung daran erinnert und kann den Probealarm dann ganz bequem über die App starten.
Mit 120€ ist der Eve Smoke nicht ganz billig. Dafür bekommt man jedoch den Ferrari unter den Hager Rauchmeldern, der zudem um smarte Funktionen ergänzt wurde.
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