Als Thinka den offiziell zertifizierten HomeKit-Hub für über 3.300 Z-Wave Geräte vorstellte, mussten wir uns einen besorgen. Wir haben das Gerät nun seit einiger Zeit im Einsatz und möchten unsere Erfahrungen mit euch teilen. Zudem klären wir in diesem Beitrag, warum es Thinka geschafft hat einen solchen Hub offiziell von Apple zertifizieren zu lassen und andere Unternehmen, wie etwa homee oder Homey, es bis heute nicht geschafft haben.
Lieferumfang des Thinka Z-Wave
Bei dem Auspacken hat uns der Thinka Z-Wave gleich überrascht. Im Gegensatz zu anderen Hubs kommt das Gerät mit einer Wandhalterung. Wenn das jeder Hub hätte, sähe unser Technik-Schrank definitiv aufgeräumter aus. Ansonsten ist der Lieferumfang sehr unspektakulär. Neben dem Gerät und der Wandhalterung befindet sich ein Ethernetkabel, ein USB-C-Netzteil mit EU- und UK-Stecker sowie eine Schnellstartanleitung in der Verpackung.
Einrichtung des HomeKit-Hubs
Bei der Einrichtung unterscheidet sich das Gerät von Thinka von anderen Hubs. Über den QR-Code auf der Schnellstartanleitung gelangt man im Browser zu einer lokalen Web-App. Dort kann man das Gerät optional bei dem Hersteller registrieren, vergibt ein Passwort und kann den Hub dann zu HomeKit hinzufügen.
Anschließend ist der Hub bereit für die Einbindung des ersten Gerätes. Dabei gibt es zwei Wege. Ältere Geräte müssen in einen Lernmodus versetzt werden, damit diese vom Hub gefunden werden. Bei den meisten Z-Wave Geräten erfolgt dies durch das dreifache Betätigen des Schalters. Anschließend lädt Thinka die Gerätedetails und man muss über die Weboberfläche einen Namen und einen Raum vergeben. Bei dem nächsten Öffnen der Home-App ist das Gerät im Standardraum zu finden.
Neuere Geräte verfügen über einen QR-Code, der einfach über die Thinka Setup-App gescannt werden kann. Das Besondere daran: Die Geräte müssen dabei nicht angeschlossen sein. Es können also zunächst alle Geräte am Schreibtisch verbunden werden, bevor man diese installiert. Das ist besonders praktisch für Installateure, die im Büro alles einrichten können, bevor diese zum Kunden fahren und nur noch die Geräte einstecken müssen.
Einstellungen in HomeKit und der Web-App
In Apples Home-App gibt es die HomeKit-typischen Steuerungs- und Einstellungsmöglichkeiten. Im Falle des Aeotec TriSensor bekommt man einen Bewegungsmelder, einen Lichtsensor und einen Temperatursensor angezeigt, die natürlich auch in Automationen genutzt werden können. In den Einstellungen können die Sensoren nur umbenannt bzw. einem anderen Raum zugeordnet werden.
Deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten bietet hier die Web-App von Thinka. Neben der Anzeige der aktuellen Werte kann hier auch die Sensibilität des Bewegungsmelders, die Dauer der Bewegungserkennung, das Verhalten der LED und vieles mehr eingestellt werden.
Wer möglichst viel einstellen und feintunen möchte, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.
Unterstützte Geräte
Die wohl größte Stärke des Hubs ist die schier unendliche Anzahl von unterstützten Geräten. Ok, unendlich viele sind es am Ende doch nicht, aber mit aktuell über 3.300 Geräten sind es eine ganze Menge. Der Thinka Z-Wave löst ein Problem, das definitiv existiert. In unserem Technik-Schrank befinden sich zum aktuellen Zeitpunkt fünf Hubs, die alle jeweils nur mit den herstellereigenen Geräten umgehen können. Der Thinka Z-Wave ist hingegen Herstellerunabhängig.
Solange ein Gerät über Z-Wave kommuniziert und es sich um einen von HomeKit unterstützten Gerätetyp handelt, kann es über Thinka Z-Wave in Apples Smarthome-Plattform eingebunden werden.
Doch warum ist das so?
Z-Wave ist ein geschlossenes System, bei dem alles streng standardisiert ist. Bei anderen Funkprotokollen, etwa Zigbee, kochen Hersteller häufig, trotz des eigentlichen Standards, ihr eigenes Süppchen. Demnach ist es schwierig einen herstellerunabhängigen Hub anzubieten und unmöglich diesen von Apple zertifizieren zu lassen. Denn auch wenn das eine Gerät korrekt angezeigt wird, kann das nächste Gerät schon wieder ganz anders aussehen und das widerspricht natürlich Apples Philosophie einer einfach funktionierenden Smarthome-Plattform. Genau deswegen haben es die HomeKit-Integrationen von homee und Homey nie aus dem Beta-Stadium geschafft.
Aufgrund des strengen Standards von Z-Wave war es Thinka möglich, statt der einzelnen Geräte ganze Kategorien von Apple zertifizieren zu lassen. Statt eines bestimmten Temperatursensors darf Thinka also alle Z-Wave Geräte dieses Typs offiziell in Apple HomeKit einbinden. Das gilt für alle hier gelisteten Gerätetypen.
Auch Amazon Alexa und Google Assistant werden unterstützt
Apple HomeKit steht bei dem neuen Thinka for Z-Wave laut Hersteller im Vordergrund. Doch auch über Amazon Alexa und Google Assistant kann der Hub samt der angeschlossenen Geräte genutzt werden. Ihr könnt die Integrationen einfach über die Web-App aktivieren.
Solange ihr nur auf Apples Smarthome-Plattform setzt, kommuniziert der Hub lediglich für Firmware-Updates mit der Außenwelt. Möchtet ihr Amazon Alexa, Google Assistant oder die Thinka Cloud Backups nutzen, verbindet sich der Hub mit den entsprechenden Servern.
Fazit
Thinka Z-Wave vergrößert die Geräteauswahl ungemein. Die, nach eigenen Angaben des Herstellers, über 3.300 Z-Wave Geräte, die von dem Hub unterstützt werden, sind deutlich mehr Geräte als alle bislang verfügbaren HomeKit-Geräte zusammen. Zudem wird nicht nur ein einzelner Hersteller unterstützt, wie es bei anderen Hubs bisher der Fall ist.
Die Einbindung neuer Geräte über die Web-App dürfte auf die meisten HomeKit-Nutzer befremdlich wirken, scheint in der Z-Wave-Welt jedoch weitverbreitet zu sein. Zugegeben erfolgt die Einrichtung in der Regel pro Gerät natürlich auch nur ein einziges Mal. Dafür erhält man deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten, als es bei den meisten anderen HomeKit-Geräten der Fall ist.
Die Verbindung über Z-Wave ist sehr stabil und Geräte reagieren schnell. In den Wochen während unseres Tests war keines der angebundenen Geräte jemals unerreichbar. Der Bewegungsmelder reagiert ohne nennenswerte Verzögerung.
Möchtet ihr eine deutlich größere Auswahl an HomeKit-Geräten haben, bei denen ihr bei Bedarf möglichst viel einstellen könnt und die zudem auf eine zuverlässige und stromsparende Funkverbindung setzen? Dann ist der Thinka Z-Wave genau das richtige Gerät für euch. Auch, wenn der Hub mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 429€ nichts für den schmalen Geldbeutel ist.
Schreibe einen Kommentar