In dem neuen Format “Tellerrand” möchte ich euch Smart Home Geräte vorstellen, für die es noch kein HomeKit Pendant gibt, auf die man jedoch trotzdem nicht unbedingt verzichten möchte. Den Anfang macht der Staubsaugerroboter 360 S7.

Es war nun einfach an der Zeit für einen Staubsaugerroboter. Schon zu lange warte ich darauf, dass Apple endlich eine entsprechende Gerätekategorie für HomeKit veröffentlicht. Also kurz im Internet recherchiert, die meisten Berichte zu Roborock gefunden und genau aus diesem Grund für den S7 von 360 entschieden. Schließlich sollst du hier noch etwas Neues erfahren.

Lieferumfang des 360 S7

Neben dem Staubsaugerroboter befindet sich natürlich eine Ladestation mit allen möglichen Steckeraufsätzen im Lieferumfang. Besonders schön: Das überflüssige Kabel kann in der Basisstation versteckt werden. Außerdem ist ein Wischaufsatz enthalten, der aus einem Wasserreservoir mit 150ml Füllvermögen und einem Tuch besteht, sowie zusätzliche Filter für den Wassertank und eine Bedienungsanleitung.

Lieferumfang des 360 S7

Sonstiges Zubehör sucht man vergebens. Weder eine zusätzliche Seitenbürste noch ein zweites Wischtuch ist dabei. Bis die Seitenbürste für knapp 15€ ausgetauscht werden soll, liegen laut Hersteller noch 200 Arbeitsstunden vor dem Roboter.

Erste Fahrversuche

Sobald der Staubsaugerroboter mit der dazugehörigen App verbunden ist, kann die Reinigung auch schon starten. Die App ist, genau wie die Bedienungsanleitung und die Sprachausgabe, auf Englisch.

Staubsaugerroboter 360 S7 App Grundriss
Links: Startbildschirm – Rechts: Erstellte Karte während der Reinigung

Während der Reinigung navigiert der S7 über eine Laser-Raumvermessung und erstellt so eine Grundrisskarte. Diese aktualisiert das Gerät mit jedem Saugvorgang. Sollte der Sessel also einmal woanders stehen, ist das kein Problem. Man kann aus der Historie auch einfach eine Karte auswählen und darauf basierend Flächen definieren, die (nicht) gereinigt werden sollen.

Staubsaugerroboter 360 S7 App No-Go-Zonen
Links: Historie der Grundrisskarten – Rechts: No-Go-Zonen

Ich habe beim ersten Starten die Wohnung nicht besonders vorbereitet und der S7 ist gut durchgekommen. Bei einem Spiegel, der auf dem Boden steht, hatte der Roboter kurzzeitig Probleme und ist an dem Gestell hängen geblieben. Allerdings konnte er sich nur wenige Sekunden später von alleine wieder befreien.

App Optionen

In der 360Smart App können zahlreiche Funktionen genutzt werden. Herzstück ist in vielen Dingen die erstellte Grundrisskarte. Damit kann man Räume definieren, eine Reihenfolge der Reinigung auswählen und Zonen erstellen, die nicht gereinigt werden sollen.

Die Kinder haben mal wieder das Müsli in der Küche verschüttet? Einfach den Bereich in der Karte auswählen und den Roboter nur diesen Bereich reinigen lassen. Der Teppich im Wohnzimmer soll nicht gewischt werden? Auch solche Bereiche können definiert werden.

360 unterscheidet sogar zwischen zwei definierbaren Bereichen: Solche Zonen, in denen weder gewischt, noch gesaugt werden darf, und solche, die nur nicht mit Wischaufsatz befahren werden sollen.

Der Roboter soll unter der Woche jeden Morgen um neun Uhr die Wohnung saugen? Über die Zeitpläne ist das kein Problem. Der Partner soll die App auch nutzen können? Natürlich kann der Zugang zum S7 auch mit anderen geteilt werden.

Links: Erstellung eines Zeitplans – Rechts: Teilen des Zugangs

Über die App kann man auch einsehen, wie viele Stunden der Roboter bereits gearbeitet hat. 360 gibt sowohl zum Austauschen des Filters und der beiden Bürsten, als auch zur Reinigung der Sensoren Empfehlungen ab. Letzteres sollte alle zwanzig Arbeitsstunden erfolgen. Filter, Seitenbürste und Hauptbürste sollten jeweils nach 150 Stunden, 200 Stunden bzw. 300 Stunden getauscht werden.

Saugen oder wischen?

Das erkennt der Staubsaugerroboter ganz automatisch. Sobald das Wasserreservoir mit Tuch eingeschoben wurde, saugt und wischt der Roboter. Die Wischfunktion ist allerdings ganz rudimentär. Im Endeffekt zieht der S7 nur einen feuchten Lappen hinter sich her.

360 S7 mit und ohne Wasserreservoir
Links: Ohne Wasserreservoir – Rechts: Mit Wasserreservoir

Über kleine Löcher gelangt Wasser aus dem Reservoir auf das Tuch. Somit wischt der Roboter gleichmäßig feucht. Um eine gewisse Grundsauberkeit zu erreichen, ist das auch wirklich eine nette Sache. Gegen hartnäckigen Schmutz kommt der Roboter natürlich nicht an.

Leider besitzt die Basisstation keine Bodenplatte, auf die der Roboter nach der Reinigung fahren kann. Der feuchte Lappen bleibt also bis zur nächsten Reinigung direkt auf dem Boden liegen. Bei Fliesen kein Problem, bei Holzböden allerdings eher nicht zu empfehlen.

Die Saugleistung kann übrigens auch in der App ausgewählt werden. Auf leisester Stufe saugt der S7 immerhin noch mit 800pa, auf mittlerer Stufe mit 1.300pa und bei voller Leistung mit starken 2.000pa. Das ist wirklich nicht schlecht.

Staubbehälter und Akku

Wie oft der Staubbehälter geleert werden muss, kann pauschal nicht gesagt werden. Der 570ml große Behälter sollte allerdings auch bei größeren Wohnungen ein paar Saugvorgänge durchhalten.

Staubbehälter des 360 S7
Der Staubbehälter ist versteckt unter einer Klappe und kann ganz bequem geleert werden, ohne den Staubsaugerroboter umdrehen zu müssen.

Auch das Wasserreservoir sollte mit 150ml für mehrere Durchgänge reichen. Hast du die Basisstation auf einem Holzboden stehen, würde ich dir jedoch empfehlen, das Reservoir nach jedem Wischvorgang wieder abzunehmen.

Der Akku ist mit 3.200mAh nicht allzu groß. Ich lasse den Roboter meistens mit mittlerer Saugleistung durch die Wohnung flitzen und hatte keine Probleme. Nach der Reinigung fährt der Roboter automatisch wieder zur Basisstation zurück und kann den Akku in 3,5h wieder vollständig aufladen.

Sollte eure Wohnung zu groß sein und bei der Reinigung mit einer vollen Ladung nicht auskommen, lädt der Roboter den Akku wieder auf und setzt anschließend den Reinigungsvorgang fort.

Fazit

Auf einen Staubsaugerroboter möchte ich nicht mehr verzichten. Die Wohnung wirkt sauberer, weil einfach jeden Tag vollautomatisch gesaugt und feucht gewischt wird. Der 360 S7 ist wirklich ein solides Gerät mit vielen nützlichen Funktionen.

Mit großen Hindernissen kann der S7 gut umgehen. Über bis zu 2cm hohe Kanten kann der Roboter einfach hinweg fahren. Sobald er merkt, dass etwas nicht eingesaugt wird und sich an der Bürste festsetzt, erhöht er automatisch die Saugleistung. Lediglich mit Kabeln kann sich der S7, genau wie jeder andere Saugroboter, nicht anfreunden.

Auch wenn eine Integration in HomeKit aufgrund der fehlenden Gerätekategorie zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich ist, hätte ich mir zumindest andere Anbindungen, darunter IFTTT oder auch eine API, gewünscht. In der nächsten Generation wäre es zudem Zeit für eine Bodenplatte, auf die der Roboter nach der Reinigung mit dem feuchten Tuch fahren kann.

Wenn du über die letzten beiden Punkte hinwegsehen kannst, ist der S7 von 360 wirklich ein gutes Gerät. Den Staubsaugerroboter bekommst du bei Gearbest mit dem Coupon-Code GB-360S7 für rund 365€. Zudem gibt es aktuell noch eine elektrische Zahnbürste geschenkt.