Wir müssen gestehen, in unserem Umfeld kennen wir niemanden, der SmartThings als Zentrale für sein intelligentes Zuhause verwendet. Dabei steckt mit Samsung kein Unbekannter hinter dem System.
Da die SmartThings App kürzlich ein Update zur Unterstützung von Matter erhalten hat, haben wir die Gelegenheit genutzt, uns den Aeotec Smart Home Hub v3 anzuschauen, der als SmartThings Hub dient. Denn auch der Hub kann, dank Over-the-Air (OTA) Firmware-Update, nun mit Matter-Geräten kommunizieren. Erhältlich ist er für etwa 100,- EUR.
Der Aeotec Smart Home Hub wird über WLAN oder Ethernet mit dem heimischen Netzwerk verbunden. Strom erhält er über einen USB-C-Anschluss. Zur Verbindung der smarten Geräte nutzt der Hub Thread, Zigbee 3.0, Z-Wave, WLAN und ist jetzt auch kompatibel zu Matter. Somit arbeitet eine Vielzahl von Geräten, darunter Sensoren, Schalter und Beleuchtung, mit dem Hub und lassen sich mit nur einer App, der SmartThings App bedienen. Ähnlich der Apple Home App, lassen sich dort dann Szenarien sowie Routinen erstellen und das Zuhause schalten und automatisieren.
Welche Geräte sich über die besagten Funkstandards direkt mit dem Hub verbinden lassen, hat sich uns allerdings nicht immer erschlossen. Eine Philips Hue Lampe und der Hue Smart Plug, als auch eine IKEA Lampe wurden im Pairing-Modus direkt vom Hub gefunden und dem SmartThings Zuhause hinzugefügt. Bei den Geräten von Aqara sah es hingegen ganz anders aus. Weder den Temperatursensor noch den Vibrationssensor und auch nicht den Bewegungsmelder konnten wir hinzufügen. Wir empfanden das Prozedere teilweise undurchsichtig, welche Geräte nun überhaupt direkt mit dem Hub funktionieren. Nur weil ein Gerät einen der unterstützten Funkstandards spricht, kann es noch lange nicht in SmartThings integriert werden.
Im Unterschied zur Apple Home App bietet SmartThings zusätzlich die Möglichkeit auch Geräte über Onlinekonten hinzuzufügen. So lassen sich in einer App Geräte unzähliger Hersteller vereinen, darunter über die Home Connect Schnittstelle auch Haushaltsgeräte von Bosch und Siemens, aber auch Ring, WiZ, Shelly und Innr werden über die herstellereigenen Onlinekonten unterstützt. Die Liste ist lang.
Auch wenn das reizvoll scheint, sehen wir hier aber auch schon den Knackpunkt. Als HomeKit-Nutzer möchten wir nicht für jeden Hersteller ein eigenes Konto erstellen und dieses dann auch noch an einem anderen Ort verknüpfen. Den Gedanken des Datenschutzes mal außen vor gelassen, ist man von jedem Cloudservice des jeweiligen Herstellers abhängig und vorgeschaltet noch von Samsung’s SmartThings Onlinedienst.
Mit dem Heilsbringer Matter hat das bisher alles nichts zu tun. Tatsächlich war das Hinzufügen von Matter-Geräten zum SmartThings Hub, im Vergleich zu den vorherigen Schilderungen, aber recht komfortabel. Kein Wunder, denn dieser Vorgang ähnelte sehr dem Hinzufügen eines HomeKit Gerätes in die Apple Home App. QR-Code scannen und schon wird das Gerät erkannt und in unserem Fall dem iCloud Schlüsselbund hinzugefügt. Wir haben so erfolgreich den Eve Motion Bewegungssensor mit der aktuellen Matter-Firmware und einen Heiman Motion Sensor dem SmartThings System hinzufügen können.
Als reiner HomeKit Nutzer, mit HomePod oder Apple TV als Hub im Einsatz, ist das vermutlich etwas sinnfrei. Es zeigt aber grundsätzlich den Weg, ein Matter Gerät in iOS zu verwalten und der Home App hinzuzufügen, was über ein anderes System, wie beispielsweise SmartThings, integriert wurde.
Wer sich übrigens erhofft, dass ein SmartThings Hub nach dem Matter-Update alle damit verbundenen Zigbee, Z-Wave oder sonstigen Geräte auch in Apple Home zur Verfügung stellt, der wird enttäuscht. Samsung hat bestätigt, dass der Hub nicht als Matter-Bridge für diese Geräte dient. Wir erachten das als eine verpasste Chance, die sprichwörtliche Brücke zwischen dem Alten und dem Neuen zu schlagen. Samsung hätte Nutzern so mehr Glauben in Matter geben und zeigen können, dass sich der neue Standard tatsächlich von Versprechungen vorheriger Standards unterscheidet.
Für uns als Apple Home Nutzer war der Ausflug in das SmartThings Territorium ein kurzweiliges Wochenendprojekt. Das System mag für den ein oder anderen Anwender sicherlich passen. Wir selbst setzen für die nächste Zeit weiter ausschließlich auf Geräte mit dem HomeKit Label oder, wenn dies nicht gegeben ist, auf Matter. Diese Geräte gelangen dann direkt über einen HomePod oder Apple TV in unser Zuhause.
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