Kennst Du dieses Gefühl, wenn Du aufgrund Deiner aufrichtigen und persönlichen Einschätzung etwas kritisieren möchtest, aber unbedingt sachlich und auf keinen Fall unfair sein willst? So fühlen wir uns gerade, bei der „Bewertung“ zur Home Widget App.
Auch nach mehrfacher Beratung hier im Team sind wir hin- und hergerissen. Der freie Entwickler Clement Marty hat vor ein paar Wochen die App Home Widget veröffentlicht. Diese soll es ermöglichen, Deine HomeKit Geräte direkt über den Homescreen zu steuern und einzusehen. Da wir selbst zur Steuerung unserer HomeKit Geräte überwiegend auf direkte Sprachbefehle über den HomePod mini an Siri oder die Verwendung über das Kontrollzentrum in iOS setzen, war die App des Entwicklers für uns bisher nicht so im Fokus.
Nun hatten wir Muße und haben uns ein paar Home Widgets auf das iPhone gelegt. Selbstverständlich ist die App aber auch auf einem iPad nutzbar. Unser erster Eindruck war positiv. Die App ist hübsch und liebevoll gestaltet. Kleine Animationen, schöne Grafiken, übersichtliche Anordnung und eine nette Auswahl an vordefinierten Icons, die man für die Darstellung der Geräte, Sensoren und Szenen nutzen kann. Und wer sich schon einmal mit der Erstellung und Funktionsweise von Widgets im Allgemeinen beschäftigt hat, wird gut mit der Konfiguration der persönlichen Home Widgets zurechtkommen.
Nachdem das eine, oder mehrere Widgets, auf dem Homescreen platziert sind, lassen sich alle von uns zugeordneten Geräte prompt steuern. Der Deckenventilator ein/aus, der Wasserkocher oder das Licht. Lampen lassen sich dank dem aktuellen App-Update auch in der Helligkeit über das Widget steuern.
Bei der Anzeige von Sensoren sieht die Sache leider schon anders aus. Auch wenn der App-Entwickler vorbildlich auf diese Einschränkung hinweist, ist und bleibt dies das größte Manko der Home Widget App. Die Werte von Sensoren werden nicht im Hintergrund aktualisiert. Für die Statusanzeige von kritischen Sensoren, wie Wassermelder oder ähnlichem, ist daher der Nutzen zu hinterfragen. Aber auch alle anderen Sensoren müssen grundsätzlich manuell im Widget immer wieder neu geladen werden.
Bei der Statusanzeige von Geräten ist die Funktionsweise nur minimal besser. Auch hier wird der Status nicht augenblicklich angezeigt, wenn man das Gerät nicht über das Widget selbst, sondern über einen anderen Weg in HomeKit umgeschaltet wurde. So zeigt eine Lampe, unser Wasserkocher oder der Ventilator erst nach frühestens 5 Minuten eine Statusänderung auf dem Widget an. Aber auch dies hat bei uns mit der aktuellen Version nicht richtig laufen wollen, auch wenn die Einstellungen in der App diese Funktion suggerieren.
Hier war der Entwickler nicht etwa nachlässig, sondern muss sich den Einschränkungen von Apple beugen. Apple stellt schlicht keine Möglichkeit zur Verfügung einen aktuellen HomeKit Status im Widget anzuzeigen. Clement bietet hier einen „Kniff“. Manuell kann jederzeit mit einem separaten Widget oder über die Widget-Statusleiste ein Refresh von allen Widgets angestoßen werden. Wie sinnvoll und praktikabel die Nutzung von Home Widget dann noch ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Der Entwickler tut auf alle Fälle sein Bestes, um hier eine Lösung zu schaffen.
Unser Fazit zu Home Widget? Ja, nein, vielleicht? Wir selbst werden weiterhin auf den Siri HomePod Zuruf und das in iOS vorhandene Kontrollzentrum zur schnellen Steuerung und Abfrage unserer Geräte setzen.
Allerdings kann Home Widget für den ein oder anderen Nutzer dennoch eine sinnvolle Ergänzung sein. Vorstellbar ist eine Verwendung der Widgets auf einem iPad, das immer als Steuerpanel an der Wand montiert ist. Dann bietet Home Widget auch für Gäste und Besucher zumindest eine einfache und direkte Steuerung der HomeKit Geräte.
Preislich liegt die Home Widget for HomeKit App in einem fairen Bereich, um den engagierten Entwickler unterstützen zu können. Eine lebenslange Lizenz kann derzeit für 8,99 € erworben werden. Eine Woche kostenloser Test bei monatlich 0,49 € ist abzuwägen. Zwei Wochen Testmöglichkeit gibt es bei der Jahreslizenz für 3,99 €. Den grundsätzlichen Limitierungen der App sollte man sich aber immer bewusst sein.
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