Der Aqara FP2 Anwesenheitssensor ist eine neue Generation von Bewegungssensoren für Smarthomes. Im Gegensatz zu traditionellen PIR-Sensoren basiert der FP2 auf mmWave-Technologie und erkennt auch Personen, die sich nicht bewegen. Er kann bis zu fünf verschiedene Personen unterscheiden und ist mit einem Umgebungslichtsensor ausgestattet. Der neue Sensor ist ab sofort erhältlich.

Unterschiede zu herkömmlichen Bewegungsmeldern

Ein mmWave-Sensor ist ein Radar-System, das auf Millimeterwellen-Technologie basiert. Es arbeitet, indem es kontinuierlich kurze Radarimpulse in den Raum sendet und die Signale reflektiert werden. Das Ergebnis ist eine Punktewolke, die als dreidimensionales Bild des Raums dargestellt werden kann. Dadurch ist es dem mmWave-Sensor möglich, sehr genaue Informationen über die Umgebung und darin befindliche Objekte zu liefern, wie zum Beispiel Bewegungen, Positionen und Belegungszustände.

Anders als ein PIR-Bewegungsmelder ist ein mmWave-Sensor in der Lage, kleinste Bewegungen wahrzunehmen, wie zum Beispiel das Tippen auf einer Tastatur oder das Atmen einer schlafenden Person. Zudem kann er die Belegungssituation von bestimmten Zonen innerhalb des Raums erkennen, um beispielsweise zu überprüfen, ob jemand am Schreibtisch sitzt oder im Bett liegt. Dabei kann der Sensor sogar zwischen mehreren Personen unterscheiden.

Lieferumfang und Installation

Der Aqara FP2 unterscheidet sich nicht nur optisch von herkömmlichen Bewegungssensoren. Die mmWave-Technologie setzt eine feste Stromversorgung voraus und wird an der Wand angebracht. Der Sensor ist einfach zu installieren und flexibel einstellbar, dank eines magnetischen Sockels und einem USB-C-Port im Standfuß.

Während alles zur Befestigung im Lieferumfang enthalten ist, einschließlich Schrauben, Dübel, Klebeflächen und Metallplatten, fehlt jedoch ein Netzteil. Dies sollte jedoch in den meisten Haushalten bereits vorhanden sein.

Wir haben zunächst den Sensor an der Decke positioniert, da wir hier den besten Überblick vermuteten. Allerdings stellte sich das als Trugschluss heraus. Die Deckenmontage wird bei der Sturzerkennung empfohlen, möchte man jedoch eine genaue Positionierung der Personen im Raum nutzen, sollte der Sensor an der Wand montiert werden.

Der Sensor erkennt einen Bereich mit einem Abstrahlwinkel von 120° bei einer Tiefe von 8m und einer Breite von 6m. Bei der Deckenmontage wird bei einer Montage in 2,5m Höhe in etwa ein Bereich mit einem Durchmesser von rund 2,8m auf dem Boden abgedeckt.

Funktionen in der Aqara-App

In der Aqara-App lässt sich der Arbeitsmodus einstellen, der entweder die Personenerkennung oder die Sturzerkennung aktiviert. Wenn der Sensor kopfüber installiert ist, kann auch die Ausrichtung eingestellt werden. Zusätzlich gibt es verschiedene Stellschrauben, um die Empfindlichkeit zu regulieren.

Einstellungen in der Aqara-App

Besonders interessant ist jedoch der Bereich zur Verwaltung der Zonen. Hier kann ein Grundriss des Raums eingezeichnet und es können Überwachungsbereiche und Störungsquellen definiert werden. Jeder Überwachungsbereich wird zu einem eigenen Bewegungsmelder, der Automationen auslösen kann.

Grundriss mit Zonen in Aqara-App

Störungsbereiche, darunter Türen, sollten möglichst eingetragen werden. Je mehr Markierungen gesetzt sind, desto genauer kann der Sensor Bewegungen erkennen. Um Fehlalarme zu vermeiden, sollten bewegliche Objekte wie Vorhänge, Ventilatoren oder Kleidungsstücke, die sich im Wind bewegen, als Interferenzquellen markiert werden. Die Sticker dienen hingegen nur der Veranschaulichung und haben keine Auswirkungen auf die Funktion. Um den Einstieg zu erleichtern, bietet Aqara Templates an.

Jedes der 320 Quadrate im Grundriss entspricht in etwa einem Bereich von 0,5 x 0,5m. Bis zu 30 Zonen können insgesamt erstellt werden. Die einmalige Einrichtung kann etwas frickelig sein, da es immer mal wieder vorkommen kann, dass man als Person auf dem Grundriss nicht zu sehen ist und die Bereiche daher nur schwer eingetragen werden können.

Die Aqara-App bietet eine Vielzahl von Auslösern für Automatisierungen. Zusätzlich zur Erkennung des Aufenthalts in bestimmten Bereichen, der Erfassung des Eintretens von links oder rechts und der Anwesenheit für eine bestimmte Dauer gibt es viele weitere mögliche Auslöser, die genutzt werden können.

Funktionen in Apple Home

In Apple Home erscheint sowohl der integrierte Lichtsensor als auch der Anwesenheitssensor generell als Gerät. Zudem erscheint jeder eingezeichnete Bereich als separater Anwesenheitssensor. So haben wir etwa das Sofa sowie den Schreibtisch als eigene Bereiche. Damit lassen sich unter anderem die folgenden Automationen erstellen.

Wenn eine Person das Wohnzimmer betritt und es dunkel ist, schaltet sich automatisch eine Art Nachtlicht ein. Befindet sich eine Person auf dem Sofa, wird zudem die Stehlampe eingeschaltet. Sitzt eine Person am Schreibtisch, geht die Schreibtischlampe automatisch an.

Die Reaktionszeit des Aqara Human Presence Sensors FP2 ist herausragend und das Feedback erfolgt unmittelbar. Sobald man sich an den Schreibtisch setzt, wird das Licht sofort eingeschaltet. Und wenn man den Schreibtisch wieder verlässt, geht das Licht ebenso sofort aus, ohne dass eine Mindesteinschaltdauer erforderlich ist.

Im Vergleich zu einem herkömmlichen Bewegungsmelder entfällt somit die Verzögerung beim Ausschalten des Lichts, ohne dass man zwischendurch im Dunkeln sitzt. Zumindest meistens, aber dazu später mehr im Abschnitt “Unsere Erfahrungen”.

Zukünftige Funktionen

Der Aqara Human Presence Sensor FP2 bietet bereits eine breite Palette von Funktionen, aber es werden auch in Zukunft weitere Funktionen erwartet, die durch Firmware-Updates bereitgestellt werden sollen.

Zukünftige Funktionen

Dazu gehört unter anderem die Unterstützung des neuen Smarthome-Standards Matter. Ferner soll es auch eine Erkennung der Körperhaltung geben, die es ermöglicht, liegen, sitzen oder stehen zu erkennen.

Zudem soll es eine Schlafüberwachung sowie eine Überwachung der Anzahl der anwesenden Personen geben. Außerdem soll es künftig möglich sein, mehrere Aqara FP2 auf einem Grundriss zu platzieren.

Unsere Erfahrungen

Unsere Erfahrungen mit dem Aqara Human Presence Sensor sind größtenteils positiv. Besonders hervorzuheben ist die sehr schnelle und zuverlässige Erkennung von Anwesenheit bzw. Abwesenheit, die es ermöglicht, eine präzise Lichtsteuerung umzusetzen.

Die Einrichtung des Sensors kann jedoch etwas frickelig und mühsam sein. Wir haben festgestellt, dass die Erkennung in den meisten Fällen sehr genau ist, jedoch in seltenen Fällen zu Verwirrungen führen kann, wenn sich mehrere Personen im Raum befinden. Bei uns hängt der Sensor hinter dem Fernseher und wir haben festgestellt, dass er manchmal durcheinanderkommt, wenn eine Person am Schreibtisch sitzt und eine andere Person vor dem Fernseher Sport treibt. In diesen Fällen wurde das Licht am Schreibtisch manchmal ausgeschaltet, obwohl die Person noch anwesend war.

Fazit

Der Aqara FP2 Anwesenheitssensor bietet viele Vorteile gegenüber traditionellen PIR-Sensoren und zeichnet sich durch seine mmWave-Technologie aus. Der Sensor ist in der Lage, kleinste Bewegungen wahrzunehmen und die Belegungssituation von bestimmten Zonen innerhalb des Raums zu erkennen. Auch die Möglichkeit, zwischen mehreren Personen zu unterscheiden, ist ein großer Vorteil.

Die Installation und Einrichtung des Sensors kann jedoch etwas mühsam sein, insbesondere bei der Erstellung der Zonen. Zudem ist der Preis deutlich höher als bei herkömmlichen Bewegungsmeldern. Für uns ist der Aqara FP2 dennoch ein unverzichtbares HomeKit-Gerät, dass wir künftig in weiteren Räumen nutzen möchten. Du bekommst den Anwesenheitssensor ab sofort bei Amazon.