Kurz vor dem Launch von iOS 11, dem neuen mobilen Betriebssystem von Apple, möchten wir euch schon einmal auf die HomeKit Neuerungen aufmerksam machen. Das Update wird mit der Vorstellung der neuen iPhones im September erwartet.

Zwei HomeKit Neuerungen haben wir euch bereits vorgestellt: Multiroom Audio Support und die Steuerung über den neu vorgestellten Lautsprecher HomePod. Damit kommen wir auch direkt zu der nächsten Neuerung: Neben dem Apple TV und dem iPad wird auch der HomePod als Zentrale fungieren können.

Neue Auslöser für die Automatisierung

Die wohl wichtigste Neuerung bei den Auslösern ist die Integration einer Anwesenheitserkennung. Bislang war es zwar möglich bei dem Verlassen des Hauses eine Szene zu aktivieren, ob die Frau dann jedoch im Wohnzimmer im Dunkeln sitzt, hat HomeKit bislang nicht interessiert.

Mit iOS 11 soll sich das ändern. Sofern jeder Mitbewohner über ein eigenes iPhone verfügt, können nun Aktionen ausgeführt werden, sobald der Letzte das Haus verlässt bzw. der Erste das Haus wieder betritt.

Selbstverständlich kann die Anwesenheitserkennung auch als Bedingung verwendet werden. So soll die Kaffeemaschine morgens natürlich nur automatisch gestartet werden, wenn auch wirklich irgendjemand Zuhause ist.

Darüber hinaus kann nun auch ein Ende von Auslösern bestimmt werden. Wenn der Bewegungsmelder automatisch das Licht einschaltet, soll es schließlich auch wieder nach einer bestimmten Zeitspanne ausgehen. Zwar kann das bereits der Eve Motion, ab iOS 11 kann das jedoch für jeden Auslöser definiert werden.

Hinzufügen von neuen Geräten noch einmal vereinfacht

HomeKit ist für die schnelle Einrichtung bekannt: Einmal den Zahlencode scannen und schon ist das neue Gerät einsatzbereit. Ab iOS 11 wird dieser Prozess noch einmal deutlich vereinfacht.

Bislang war es beispielsweise mühsam die neue Glühbirne in der Deckenlampe einzuschrauben,  HomeKit zu starten und anschließend den Zahlencode zu scannen. Mit iOS 11 kann zunächst der Zahlencode gescannt und erst danach das Gerät angeschlossen werden.

Neben dem Zahlencode können außerdem auch QR Codes verwendet werden. Die Größe macht dabei den Unterschied: Der gerade einmal 10x10mm kleine QR Code kann deutlich diskreter auf den Geräten platziert werden.

Zudem können auch NFC Tags in den Geräten platziert werden. Tap-to-Pair heißt die neue Funktion, bei der das iPhone nur noch an das Gerät gehalten werden muss und die Einrichtung damit schon abgeschlossen ist.

Bluetooth Geräte kommunizieren mit iOS 11 deutlich schneller

Ab iOS 11 sollen Bluetooth Geräte deutlich schneller mit HomeKit kommunizieren. Bislang hat ein Bluetooth Gerät bei einer Zustandsänderung zunächst bei dem HomeHub angeklopft. Erst danach wurde eine Verbindung aufgebaut und das Gerät durfte dem HomeHub die Zustandsänderung mitteilen. Anschließend hat der HomeHub die Automatisierungen angestossen.

Mit iOS 11 teilen die Geräte dem HomeHub die Änderung direkt mit, damit dieser sofort die Zustandsänderung weiterleiten kann. Damit sollen die Verzögerungen von einigen Sekunden auf weniger als eine Sekunde optimiert werden.

Neue Gerätekategorien bringen spannende Neuerungen

Zunächst klingen die neuen Gerätekategorien recht unspektakulär. Es wurden Sprinkler und Wasserhähne hinzugefügt. Dabei ist die Gartensaison im Herbst doch schon vorbei. Zumindest die Wasserhähne können jedoch auch dieses Jahr noch sehr interessant werden.

Apple nennt als Beispiel den Wasserhahn in der Dusche. Muss man bislang noch jedes Mal seine Wohlfühltemperatur mühsam einstellen, könnte das schon bald Siri übernehmen. Bereits am Frühstückstisch kann man Siri mitteilen, dass man gleich duschen möchte. HomeKit heizt dann das Wasser schon entsprechend vor.

Softwarebasierte Authentifizierung

Das war es hoffentlich bald mit den zahlreichen leeren Versprechungen von Herstellern, die ein nachträgliches Hinzufügen der HomeKit Funktionalitäten per Software Update versprechen. Mit iOS 11 wird das erstmals tatsächlich möglich sein.

Zudem hat Apple die HomeKit Spezifikationen freigegeben und möchte so nicht-kommerzielle Projekte fördern. Open Source Lösungen, wie beispielsweise Homebridge, könnten davon profitieren.

Wir sind gespannt welche neuen Produkte uns dieses Jahr noch erwarten. Anfang September findet wieder die IFA in Berlin statt, auf der der ein oder andere Hersteller neue Produkte ankündigen wird. Solltet ihr da sein, gebt uns doch kurz Bescheid. Gegen ein Bierchen mit euch hätten wir nichts einzuwenden.